Mein homöopathischer Werdegang
1969 noch Medizinstudent hörte ich erstmals als Mitglied von IMAS, einer alternativen christlichen europaumspannenden Fortbildungsgesellschaft, 2 Seminarvorträge von Dr. Resch, eines jungen talentierten Homöopathen. Und eigentlich war ich durch meine wissenschaftlich orientierte Studienausbildung blockiert, wobei die heutige Wissenschaft bessere Erklärungsansätze hat um die Wirkmechanismen der Homöopathie bei ihren infinitesimalen Verdünnungen zu erklären. (Energieanreicherung durch Potenzieren-Entropie-Zunahme, unverwechselbare Kirlian-Photographiespektren jeder einzelnen Substanz auch bei Hochpotenzen, Impulsweitergabe in der Subpartikularphysik, gesichtete Doppelblindversuche an Pflanzen, Tieren und Menschen, Amphibienetwicklungsverschiebung um 4 bis 5 Tage durch Thyroxin D30 um nur einige anzuführen. Aus Neugier habe ich 2 persönliche unkoordinierte Arzneimittelprüfungen nur so für mich gemacht. Die erste Prüfung machte ich mit tuberkulinum bovinum D200 (Zur Vorstellung handelt es sich um eine Verdünnung von 0,----- also 200 Nullen hinter dem Komma, die Loschmidt`sche Zahl wäre 10 hoch minus 27 also bezogen auf die Masse eines Kügelchens etwa 24 Nullen hinter dem Komma eine Verdünnung bei der die Wahrscheinlichkeit auf ein Molekül zu treffen nicht mehr gegeben ist.). Natürlich war damals mein hoöopathisches Wissen ebenfalls Null und habe mir vorgestellt es müßten sich zumindest ein paar Tuberkulose- symptome einstellen. So habe ich vergeblich auf einen Husten, Auswurf oder nächtliches Schwitzen usw. gewartet, nachdem ich 1 Kügelchen Tuberkulinum bovinum D200 morgens eingenommen habe. Ca. ½ Stunde vor meinem Weg zu einer Vorlesung. Es ist wohl bald 30 Jahre her, aber die Reaktion war so gravierend daß ich sie immer noch so stark in Erinnerung habe, als wäre sie gerade erst abgelaufen. Im Laufe meines morgendlichen Ganges zur Vorlesung überkam mich ein unsagbares Bewußtseinserweiterugsgefühl mit enem Kopf voller unerreichter Genialität, auch mein Kopf erschien mir in herrlich erweiterterter Dimension, und ich trug meinen Kopf voller Stolz ob des herrlichen Inhaltes ganz bewußt und ruhig, d.h. ich getraute mich weder nach links noch nach rechts zu schauen aus Angst ich könnte dadurch von meiner passagèren Genialität etwas verlieren, was ich der Menschheit ja weitergeben will und irgendwo auch festgehalten werden muß. Dieser Zustand war auf einem Gehweg von ca. 100 Metern sehr intensiv, und nach Überschreitung der Innsbucker Universitätsbrücke kam von links (MENSA) ein hübsches Mädchen und ich sagte mir noch "Du darfst nicht hinschauen die hält mich von meinem genialen Pfad ab" und so war es dann leider auch, sodaß auf den restlichen 100 Metern bis zur Uni-Kreuzung dieses wohl einmalige und für mich herrliche Erlebnis beendet war. Obwohl ich vor einer halben Stunde Tuberkulinum bovinum eingenommen habe, hatte ich geräzelt, woher dieses herrliche Erlebnis wohl herkam, zumal ich mich höchstens auf Lungensymptome versteift habe, und nicht sein kann was nicht sein darf. So hat für mich in meiner laienhaften Vorstellung die erste homöopathische Arzneimittelprüfung versagt. Ich gab ihr noch eine Chance und versuchte diesmal mit 1 Globulum (Kügelchen) Medorrhinum D200 einer Gonnorrhoe- (vulg.Tripper-) Nosode und erwartete mir irgenwelche Effekte an meiner Harnröhre wie zb. Brennen, Ausfluß, gestörter bis verdrehter Harnstrahl. Aber auch diese körperlichen Symptome waren auch nicht in geringsten Ansätzen erkennbar. Einzig aufgefallen ist mir eine extremste Konzentrationslosigkeit. D.h. z.B. am Anfang eines Satzes wußte ich nie wie ich ihn beenden soll, sowie am Satzende wußte ich nie, wie ich diesen begonnen habe. So war selbst eine normale Konversation fast unmöglich und zumindest peinlich. Unglücklicherweise habe ich diesen Versuch ca. 6 Wochen vor meiner Pharmakologie-Prüfung gestartet, immerhin die drittgrößte Prüfung für Medizinstudenten, und ich wußte, wenn ich in solcher geistiger Verfassung zur Prüfung antrete, würde ich nicht einmal Mitleid sondern höchstens Kopfschütteln ernten und somit höchsten Bekanntheitsgrad, weil sich leider negative Ereignisse wie ein Lauffeuer ausbreiten. (Stell Dir vor... bla bla bla). Nachdem ich aber angemeldete Prüfungen, wie auch immer nicht verschieben will habe ich so recht auf diese Prüfung hingezittert stimmt auch nicht...zumal ich in einem extremen Gleichgültigkeitszustand war, habe einfach so in den Tag hineingelebt ..."es wird schon irgendwie gehen"...obwohl ich ja hätte kritisch sagen müssen, daß es unmöglich ist. Aber in diesem Medorrhinum - Zustand war ich ja offensichtlich kritiklos. Glücklicherweise, was ich gehofft habe, lösten sich all diese Symptome ca. 2 bis 3 Tage vor dieser Prüfung und ich hatte mehr oder weniger alles noch im Kopf, was ich schon vor dieser Medorrhinum-Arzei-Einnahme gelernt habe. Auch diese geistigen und psychischen Symptome wollte ich nicht mit der Homöopathie in Verbindung bringen. Erst später in einem Innsbrucker homöopathischen wöchentlichen Arbeitskreis unter Dr. med. Klaus Connert konnte ich in den Arzneimittellehren die oben beschriebenen Reaktionen über die 2 Nosoden Tuberkulinum und Medorrhinum nachlesen, sowie auch weitere Arzneimittelprüfungen, die ich damals leider nie laut Schule sondern völlig autark durchführte. Da ich sehr sensibel und sofort reagierte schon auf ein einziges Kügelchen, habe ich spätestens durch die bestätigende Lektüre meiner Erlebnisse und dann durch die Behandlung von Patienten größtes Vertrauen in die Homöopathie mir erarbeitet. Ich darf dringendst raten, aus eigener Erfahrung, s.b.o., homöopathische Arzneimittelprüfungen nur unter ärztlicher Aufsicht und studienmäßig erfaßter Dokumentation durchzuführen. Über den Innsbrucker Arbeitskreis besuchte ich noch die Ausbildungen der österr. Gesellschaft für homöopathische Medizin unter dem Doyen und Vater der österr. Homöopathiestudenten, Mathias Dorsci der in Österr. und auf den österr. Universitäten die Homöopathie salonfähig machte. Mein persönlicher Homöopathielehrer war in weiterer Folge Jost Künzli von Fimmelsberg aus St. Gallen, der schon viel früher auf universitärer Eben in Zürich Abend-Vorlesungen und Seminare hielt. Nach 4 ½ jährigem Vorlesungs- und Seminarbesuch habe ich unter ihm am 14. Juli 1984 eine fast 6 stündigen Diplomprüfung (davon 4 Std. schriftlich) bestanden, was mir sehr wichtig erschien, um eine solide homöopathische Grundlage für meine ärztliche Tätigkeit anzubieten. Die ersten 10 Jahre meiner ärztlichen Tätigkeit habe ich im hiesigen Sprengel beim Wochenend - und Not - Bereitschaftsdienst an jährlich ca. 8 Wochenenden freiwillig mitgewirkt und die Kollegen vertreten. Die universitäre Anerkennung der Homöopathie in Österreich erfolgte erst viel später und ich erlangte noch, aber erst am 6.März 1996 das Diplom der Österr. homöopathischen Ärztegesellschaft. (ÖÄK-Diplom für komplementäre Medizin: Homöopathie). Natürlich ist eine medizinische Ausbildung nie abgeschlossen und dies trifft natürlich auf die Homöopathie auch zu, allerdings mit dem großen Vorteil, daß das homöopathische Wissen unserer großen Vorläufer mit und nach Hahnemann heute die gleiche Gültigkeit und Wetigkeit haben wie eh und je, und somit auch bei unserer täglichen Arbeit mit ihren Werken die unumstößliche Grundlage bilden.